Eindringlicher Appell zur Corona-Impfung

Robert Koch-Institut: Risiko für Ungeimpfte „sehr hoch“. Gesundheitsministerin und KVVB-Chef rufen zum Impfen auf

Foto: Studio Romantic / stock.adobe.com
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Das Robert Koch-Institut (RKI) hat seine Corona-Risikobewertung angepasst: Es schätzt die Gefährdung durch COVID-19 für die Gesundheit der nicht oder nur einmal geimpften Bevölkerung in Deutschland jetzt insgesamt als „sehr hoch“ ein. Für vollständig Geimpfte wird die Gefährdung als moderat eingeschätzt, steigt aber mit zunehmenden Infektionszahlen an (www.rki.de/covid-19-risikobewertung).

Angesichts der aktuellen Lage rufen Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher und MUDr./ČS Peter Noack, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), erneut alle Bürger eindringlich auf, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. Gleichzeitig appellieren sie an alle Ärzte, sich weiter engagiert an der Impfkampagne zu beteiligen.

In der vergangenen 43. Kalenderwoche wurden in Brandenburg insgesamt rund 26.000 Corona-Schutzimpfungen verabreicht, davon rund 24.000 in Arztpraxen. In der 23. Kalenderwoche im Juni fanden mit rund 190.000 die bisher meisten Corona-Impfungen in einer Woche im Land Brandenburg statt, davon rund 100.000 in Arztpraxen.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher:

„Die Lage ist ernst. Wir müssen beim Impfen Tempo machen. Wir müssen mehr Menschen aus der immer noch großen Gruppe der Ungeimpften erreichen und den nachlassenden Impfschutz besonders gefährdeter Personengruppen auffrischen. Deshalb haben die Booster-Impfungen in Pflegeheimen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe sowie für ältere Menschen die höchste Priorität. Aber auch anderen Personen können im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten und nach ärztlicher Beurteilung und Entscheidung Auffrischungsimpfungen angeboten werden, die diese nach Ablauf von sechs Monaten nach Abschluss der ersten Impfserie wünschen.“

KVBB-Vorsitzender MUDr./ČS Peter Noack:

„Der bestehende Impfschutz ist nicht nach sechs Monate von jetzt auf gleich weg, sondern die Wirksamkeit nimmt langsam ab. Trotzdem müssen wir vor dem Hintergrund der steigenden Infektionszahlen auch Auffrischungsimpfungen intensivieren. Ausreichend Impfstoff steht zur Verfügung. Die Hausärzte ebenso wie viele Fachärzte landesweit bieten die Impfungen an. Im Sommer haben die Praxen mit 100.000 Impfungen in einer Woche ihre Leistungsfähigkeit bewiesen. Zwar steigt jetzt in der kalten Jahreszeit das Patientenaufkommen. Die Praxen haben mehr zu tun. Aber wir können und werden gemeinsam die jetzt anstehenden Impfungen, seien es Neuimpfungen oder Booster-Impfungen, in den Praxen schaffen.“

Nach den aktuellen Empfehlungen der STIKO sind Corona- und Grippe-Impfungen gleichzeitig möglich. Dies gilt sowohl für Erst- oder Zweit-Impfungen gegen COVID-19 als auch für die Auffrischungsimpfung. Die Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff soll frühestens sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung erfolgen, unabhängig davon, welcher Impfstoff zuvor verwendet wurde.

Bei mRNA-Impfstoffen soll möglichst der bei der Grundimmunisierung verwendete Impfstoff zur Anwendung kommen. Wenn dieser nicht verfügbar oder noch nicht für die Auffrischungsimpfung zugelassen ist, kann auch der jeweils andere mRNA-Impfstoff eingesetzt werden.

Personen, die ihre erste Impfserie mit dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca erhalten haben, wird ebenfalls sechs Monate nach der Grundimmunisierung eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff angeboten. Denjenigen, die ihren ersten Impfschutz mit dem Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson erhalten haben, wird ab der vierten Woche nach der verabreichten Impfung eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff angeboten.

Personen, bei denen vor oder nach der COVID-19-Impfung eine SARS-CoV-2-Infektion mittels PCR-Test nachgewiesen wurde, wird derzeit keine Auffrischungsimpfung empfohlen.

Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg

Werder (Havel), 9.11.2021