7 aus einem Ort
Die Chronik der Stadt Werder (Havel) ist vollendet. Bei der Tourist-Information können jetzt Exemplare für die Wohnzimmer-Bibliothek gesichert werden

Man muss sie einfach „stattlich“ nennen: die Sammlung von sieben Bänden voller Ortsgeschichte, die mit der Veröffentlichung des letzten Teiles nun ihren Abschluss gefunden hat. Vorerst - sollte man vielleicht sagen, denn die Autorinnen und Autoren fordern die junge Generation explizit auf, die Geschichte der Stadt fortzuschreiben. Und wenn man den Autorinnen und Autoren des eigens gegründeten Vereins 700 Jahre Heimatgeschichte Werder (Havel) e.V. danken will, dann damit, dass es weitergeht.
Ein anderer Dank ist schlicht unmöglich, denn mit diesen sieben Bänden haben sie einen unschätzbaren Wert geschaffen, der nicht nur für die Bewohner unserer schönen Heimatstadt von großer Bedeutung ist. Herausgeber im Verein sind unsere geschätzten Chronisten Dr. Baldur Martin, Dr. Klaus-Peter Meißner und Dr. Klaus Froh, die - wie insgesamt 24 Schreiberinnen und Schreiber - alle auch als Autoren zu Wort kommen.
Oft werden wir in unserer Tourist-Information nach der Geschichte unserer wirklich besonderen Stadt gefragt - und wir antworten gern ausführlich und lenken damit den Blick unserer Gäste auch auf Details und Hintergründe, die sonst verborgen bleiben. Wir inspirieren die Gäste, zu entdecken, was auf den ersten und vielleicht oberflächlichen Blick nicht gesehen würde, geben gern eine der vielen Anekdoten mit auf den Weg. Glücklich sind wir also auch, mit der Lektüre der Chronik selbst tiefer in die weit über 700-jährige Geschichte unserer Stadt eintauchen zu können.
In geringer Auflage können wir Interessierten die Bände ab sofort auf Rechnung per Post senden. Alle Details dazu ín der Infobox!
Band 1 der Chronik...
...beschäftigt sich mit dem Ursprung der Stadt. 1317 zwar urkundlich erstmals erwähnt, können wir davon ausgehen, dass auf der Insel schon davor die Fischer ihrem Tagwerk nachgingen. Alt-Bürgermeister und Ehrenbürger Werner Große erklärt im Grußwort zum ersten Band: „Alles Erreichte verdanken wir den Müttern und Vätern, deren Mütter und deren Väter - und dies über viele Generation zurück. An ihr Leben - oft hart und erbarmungslos - werden wir in der Edition des Vereins erinnert.“ Später schreibt er: „Geschichtliches Wissen kann stolz machen, und man kann Lehren aus der Vergangenheit ziehen“. Kluge Worte eines Mannes, dem wir in dieser Stadt viel verdanken!
Das Leben der Menschen steht in allen Bänden im Mittelpunkt, beginnend im ersten Teil der Chronik mit der ur- und frühgeschichtlichen Besiedlung im Raum Werder. Es gibt eine Vielzahl archäologischer Untersuchungen dazu und eine entsprechende Einordnung im Buch, in dem sich der zweite Teil mit den Anfängen unserer Stadt beschäftigt. Wissen am Rande: Der erste namentlich bekannte Einwohner in Werder im Jahr 1375 hieß Kerstian Huneken.
Band 2...
...umspannt einen „weiten Zeitraum mit vielschichtigen Wandlungen und verhängnisvollen Ereignissen“, wie die Herausgeber im Vorwort schreiben. Er setzt beim absolutistisch regierenden König Friedrich dem Großen ein und endet mit der Befreiung vom nationalsozialistischen Schreckensregime im Mai 1945.
Band 3...
...beschreibt „Zusammenbruch und neues Leben“ beginnend 1945, beschreibt den Aufbau und die Zeit des Sozialismus, die Wende und schließlich die Umgestaltung der Stadt ab 1990. Eine überaus spannende Zeit!
Band 4...
...„Erste Großgewerbe“ zeichnen das Bild der Fischer, der Weinbauer und die Entwicklung der Ziegeleien in Werder und Petzow. Nach den ersten drei chronologisch gegliederten Bänden zur Ortsgeschichte geht es hier um ein Sachthema, das noch heute Stadt und Menschen prägt.
In Band 5...
...wird ausführlich auf den „Obstbau und weitere Bereiche des Gartenbaus“ eingegangen. Über Erzeugung und Vermarktung sowie der Obstverarbeitung lesen wir zudem Interessantes über den Gartenbau und nicht zuletzt erfahren wir viel über die Lebensweise der Obstzüchterfamilien.
...lenken die Herausgeber den Blick auf die geschichtliche Entwicklung von Industrie und Dienstleistungssektor sowie auf die Infrastruktur der Stadt. Wie in allen Teilen der Chronik ist auch dieser Band sorgfältig recherchiert und bebildert. Eine Reise in die Vergangenheit mit Blick in Gegenwart und Zukunft.
...heißt „Im Zentrum der Ortsgeschichte“ und führt uns anhand eines Spazierganges zusammenfassend durch die Geschichte der Stadt. Quasi eine Zusammenfassung aller Bände, locker geschrieben und für alle geeignet, die nur einen Überblick lesen möchten.
Viele Hintergründe aber bekommt man lesend in allen Bänden, idealerweise sollte man sich das Vergnügen geben und wirklich in alle sieben Bücher schauen.
Text: Ellen Fehlow
Werder (Havel), 18.01.2021