Prominente Hilfe für die Ukraine

Gustav Schäfer, Schlagzeuger von Tokio Hotel, fährt mit einem Hilfstransport nach Polen. Warum er dazu einen Zwischenstopp in Werder eingelegt hat.

Foto: Stadt Werder (Havel) / hkx
Foto: Stadt Werder (Havel) / hkx

Was ist das Motiv eines Schlagzeugers einer sehr bekannten Band, immer wieder mit Hilfsgütern an die ukrainische Grenze zu fahren? Gustav Schäfer antwortet mit einem Zitat von Albert Einstein. „Was der Welt am meisten fehlt, sind Menschen, die sich mit den Nöten Anderer beschäftigen.“

Schon ein paar Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ist das Gründungsmitglied von Tokio Hotel erstmals mit Hilfsgütern nach Polen gefahren. Gustav Schäfer hat ein Spendenkonto aufgemacht und die Reichweite seines Instagram-Kanals genutzt, um für Unterstützung zu werben und von den Menschen  zu berichten, die die Hilfe in Empfang genommen haben.

Mehr als 25.000 Kilometer sei er mittlerweile für die Hilfstransporte gependelt, erzählte er gestern Bürgermeisterin Manuela Saß auf dem Hof des Rathauses in der Eisenbahnstraße. Dort lud er für seinen nächsten Transport, unterstützt von der Bürgermeisterin und Werders Marketingchef Stefan Marten, volle Kartons mit Medizinprodukten, Hygieneartikeln und Schlafsäcken in seinen Transporter.

Soldat mit neuen Schuhen

Wie ist es zu dem Kontakt mit der Stadt gekommen? Vom 1. bis 6. Juni wird in Werder (Havel) auf dem Hartplatz das Kinderfest KinderBUNT gefeiert. Gustav Schäfer ist am 3. Juni um 18 Uhr mit einer Drum-Session dabei – und freut sich schon darauf. Im Gespräch mit der städtischen Veranstaltungsgesellschaft VGW hatte er von seinem nächsten Hilfstransport berichtet.

So ergab sich, das Gustav Schäfer gestern einige Kisten abholte, die beim Hilfstransport der Stadt Anfang März nicht mehr auf die Lkw gepasst haben. Eine Spende gab es noch dazu. Bürgermeisterin Manuela Saß wünschte eine erfolgreiche Reise – und dass die Spenden gut ankommen.

Gustav Schäfer erzählte zum Abschluss vom Foto eines ukrainischen Soldaten mit blutverschmierter Uniform, der Kalaschnikow im Anschlag – und neuen Schuhen. Ein Dankesfoto, dass ihn zu Hause in  Magdeburg erreichte. „Wenn man die gespendeten Schuhe auf einem solchen Foto wiedererkennt, weiß man, dass die Hilfe angekommen ist.“

Werder (Havel), 5.05.2022