„Gesichter des Regenbogens“ im Kunst-Geschoss
Stadtgalerie zeigt Portraitfotografien von Barbara Haarmann, die in mehreren Jahren bei der Christopher-Street-Day-Parade in Berlin entstanden sind.

Nach einer kurzen Ausstellungspause geht der jährliche Ausstellungsbetrieb in der Stadtgalerie Kunst-Geschoss wie gewohnt weiter. Am Mittwoch, 11. Mai, um 19 Uhr wird die Fotoausstellung von Barbara Haarmann „CSD - Gesichter des Regenbogens“ eröffnet. Die Stadtgalerie zeigt in der Ausstellung künstlerische Portraitfotografien von Barbara Haarmann, die über mehrere Jahre bei der Christopher-Street-Day-Parade in Berlin entstanden sind.
Auf die Frage, warum sie sich diesem Thema gewidmet hat, antwortet die studierte Industriedesignerin ganz spontan: „Weil es Spaß macht, weil es laut und bunt und das reinste Theater ist.“ Kostüme, Mode, Verkleidung seien ihr Beruf und auch einmal ihre Berufung gewesen: Faltenwürfe, Hüte und Kleidung weit weg vom Alltag. „Der CSD ist für mich von daher schon paradiesisch.“
Ein Riesenspektakel, dem ihre ganze Liebe gilt. Menschen in der Selbstinszenierung, feiern sich selbst und ihre Gemeinschaft. „Trotz aller Selbstdarstellung begegneten mir die meisten Portraitierten unverstellt, gelöst, authentisch.“
Der Kurator des Kunst-Geschosses, Frank W. Weber, sagt: „Die CSD-Parade ist regelrecht für Barbara Haarmanns Art zu fotografieren geschaffen. Sie liebt das schnelle und intuitive Reagieren beim Fotografieren. Das Portrait ist die offensivste Form der Fotografie und verlangt gerade vom fotografierenden Akteur viel Einfühlungsvermögen.“
Dem bildlichen Resultat gehe ein als Einstimmung „schäkerndes“ Spiel von Kamera und Portraitierten voraus. Alles diene nur dem Ziel, genau im richtigen Augenblick den Auslöser zu betätigen. „Die Fotos, die dabei entstehen, fangen genau die minimale Pause zwischen der zur Schaustellung und des wieder bei sich selbst Seins ein. Eine respektvolle und ehrliche Ausstellung, die zu keiner Zeit voyeuristisch erscheint.“
Werder (Havel), 9.05.2022