Drei Einträge ins Goldene Buch

Frank W. Weber, Klaus Froh und Klaus-Peter Meißner wurden für ihre umfangreichen Verdienste für die Stadt Werder (Havel) gewürdigt.

Foto: Stadt Werder (Havel) / hkx
Foto: Stadt Werder (Havel) / hkx
Die drei Geehrten mit der Ehrenmedaille am Donnerstagabend in Kemnitz: Frank W. Weber, Klaus Froh, Klaus-Peter Meißner.

Drei Werderaner sind am Donnerstagabend für ihr Engagement für die Blütenstadt mit dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Werder (Havel) geehrt worden: Dr. Klaus-Peter Meißner, Dr. Klaus Froh und Frank W. Weber. Freunde und Familienangehörige der Geehrten, Stadtverordnete sowie Werders Ehrenbürger Werner Große und Dr. Baldur Martin waren dazu in die Veranstaltungsscheune des Restaurants Rittmeister in Kemnitz gekommen. Musikalisch umrahmt wurde der stimmungsvolle Abend vom Bläserensemble Saxomania der Kreismusikschule Engelbert Humperdinck.

Bürger, die sich auf politischem, wissenschaftlichem, wirtschaftlichem, sozialem, kulturellem, sportlichem oder humanitärem Gebiet um die Stadt verdient gemacht haben, können von der Bürgermeisterin für das „Goldene Buch“ vorgeschlagen werden. Sie bekommen damit auch die Ehrenmedaille der Stadt Werder (Havel) in Silber verliehen. Über den Eintrag entscheiden die Stadtverordneten im nichtöffentlichen Teil der Stadtverordnetenversammlung.

Diashow: Stadt Werder (Havel)
Dr. Klaus-Peter Meißner

Die Laudatio für Dr. Klaus-Peter Meißner hielt Bürgermeisterin Manuela Saß. Dr. Meißner wurde 1945 in Aschersleben geboren und lebt seit 2011 in Werders Havelauen. „Als Geschäftsführer der Havelauen Projektgesellschaft hatte er maßgeblichen Anteil daran, dass das Werden und Wachsen des neuen Stadtteiles Havelauen im zweiten Anlauf gelang. Als früherer Militärhistoriker hat er sich aber auch mit der Geschichte des ehemaligen Fliegerhorsts beschäftigt“, so die Bürgermeisterin.

Über die Entstehung der Havelauen sind die Bücher ,,Die Havelauen“ und ,,Bilder einer Gartenstadt“ entstanden. Sowohl die Vorgeschichte, als auch die Fort- und auch Rückschritte bei der Entstehung des neuen Stadtquartiers seien damit in vielen spannenden Details für die Nachwelt durch Klaus-Peter Meißner bewahrt worden.  „So hat er das Geschäftliche mit seiner Leidenschaft für Geschichte in bislang unbekannter Weise verbunden.“  

Auch ein Buch über den Absturz eines amerikanischen Bombers 1944 in den Glindower See stammt aus einer Feder.  Der Motor der Maschine war einst im früheren Zweiradmuseum in den Havelauen ausgestellt. 2012 ist Dr. Meißner in den Heimatverein eingetreten. 2013 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Vereins ,,700 Jahre Ortsgeschichte von Werder Havel e.V.“ und übernahm die Funktion des Geschäftsführers.

„Dr. Meißner gehört zu den Herausgebern der siebenbändigen Ortschronik. Als Autor gestaltete er den Band 3 ,Zusammenbruch und neues Leben‘ und den Band 7 ,Im Zentrum der Ortsgeschichte‘“, so die Bürgermeisterin . Die Ehrung erfolgte für seine Verdienste bei der Aufarbeitung von heimatgeschichtlichen Themen, deren Publikation und somit einer Förderung des allgemeinen Geschichtsbewusstseins in Werder.

Dr. Klaus Froh

Der 1. Beigeordnete Christian Große war Laudator für Dr. Klaus Froh, ebenfalls ein Militärhistoriker mit Hang zur Heimatgeschichte. Dr. Froh wurde 1939 in Waren an der Müritz geboren. Seit 1996 lebt er in Werder (Havel).  „2001 ist er als Neu-Werderaner in den Heimatverein eingetreten“, so Christian Große. „Von Februar 2009 bis Februar 2020 leitete er den Verein als Vorsitzender.“

In diesen elf Jahren sei das Hauptanliegen von Dr. Froh die Organisation und Moderation der Vortragsreihe „Werderaner Gespräche“ gewesen. Mehrmals habe er diese selbst als Referent gestaltet. Auch seine Frau, die Dokumentarfilmerin Gitta Nickel, habe die Gäste der Werderaner Gespräche mit ihren Vorträgen inspiriert.

Seine Kenntnisse als Historiker seien Klaus Froh im Heimatverein zugutegekommen. In mehreren Artikeln der „Heimatgeschichtlichen Beiträge“ hat er über Werder als Garnisonsstadt und über die Geschichte der Polizei berichtet. „Er hat sich auch aber auch ganz praktisch eingebracht: Als die historische Notrufsäule vor der Polizeiwache Werder baufällig wurde, trug Dr. Froh mit seinen Recherchen zu einer fachgerechten Sanierung bei“, so Christian Große.

2013 gehörte Dr. Froh zu den Gründungsmitgliedern des Vereins „700 Jahre Ortsgeschichte von Werder Havel e.V.“: Mit Dr. Baldur Martin und Dr. Klaus-Peter Meißner war er Herausgeber der siebenbändigen Ortschronik. Als Autor stellte er im Band 4 die Geschichte des Fischereigewerbes erstmalig detailliert dar. Die Ehrung erfolgte für seine Verdienste bei der Aufarbeitung von heimatgeschichtlichen Themen, deren Publikation und somit einer Förderung des allgemeinen Geschichtsbewusstseins.

Frank W. Weber

Bürgermeisterin Saß würdigte die Leistungen von Frank W. Weber, der sich für seine Verdienste im Bereich der Kultur im Goldenen Buch verewigen durfte. In der seit 14 Jahren bestehenden Stadtgalerie Kunst-Geschoss hat er mehr als 70 Ausstellungen kuratiert, so die Bürgermeisterin. Auf einer Ausstellungsfläche von 230 Quadratmetern wurden und werden internationale, nationale und regionale Kunst mit einer bemerkenswerten stilistischen Bandbreite präsentiert.

„Frank W. Weber ist als Kurator des Kunst-Geschosses unzertrennlich mit dieser Leistung verbunden“, so Manuela Saß.  Mit der Ausstellungsserie „Bestandsaufnahme“, die alle zwei Jahre im Wechsel von Malerei & Grafik und Textilkunst & Kunsthandwerk stattfindet und allen Kunstschaffenden in Werder (Havel) eine Plattform bietet, habe die Galerie ein weiteres markantes Alleinstellungsmerkmal.

Frank W. Weber ist im Dezember 1958 in Querfurt geboren worden, hat seit 1985 sein Atelier in Werder. Er habe sich auch um die Pflege des historischen Erbes der Stadt verdient gemacht, indem er Ausstellungen zu Themen der Stadtgeschichte kuratierte und kuratiert: ob zur Geschichte der Sportvereine, der Stadtsanierung oder den Ereignissen der Wende in Werder, bei denen er selbst zu den Akteuren gehört hatte.

Unter anderem mit Internationalen Künstlertreffen in Werder hat er sich auch um die Pflege der Beziehung zu Werders Partnerstädten verdient gemacht und mehrerer Künstlergruppen gegründet. Die Wahrnehmung von Werder (Havel) als Stadt der Bildenden Kunst habe Frank W. Weber maßgeblich mitgeprägt. „Nicht zuletzt tragen dazu seine eigenen bemerkenswerten Werke als bildender und konzeptioneller Künstler ganz erheblich dazu bei“, so Manuela Saß. 

Werder (Havel), 3.04.2023