Gedenken am Tag der Auschwitz-Befreiung

Erinnerung an die Holocaust-Opfer am Denkmal „Den Opfern von Krieg und Gewalt“.

© uslatar / stock.adobe.com
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Mit einem Blumengebinde am Denkmal „Den Opfern von Krieg und Gewalt“ auf dem Alten Friedhof gedenkt die Stadt Werder (Havel) zum heutigen Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz der Opfer des Nationalsozialismus. 

„So seltsam es klingen mag: Auschwitz bleibt uns anvertraut. Es gehört uns, so, wie uns die übrige eigene Geschichte gehört. Mit ihr in Frieden zu leben, ist eine Illusion; denn die Herausforderungen und die Heimsuchungen nehmen kein Ende.

Schließlich haben wir es nicht mit der spirituellen Hinterlassenschaft von Hegels Weltgeist zu tun, sondern mit überlieferten unsagbaren Leiden. So ist zu fragen, ob es einen Frieden geben kann, in dem auch die Unversöhntheit einen Platz findet.

Ich glaube: ja. Der Friede, der uns entspricht, schließt Verstörungen durch das Gedächtnis nicht aus. Jedoch: Unversöhnt mit der Vergangenheit sind wir umso leidenschaftlicher für den Frieden.

Unversöhnt, geben wir der Vergangenheit, was wir ihr schulden, und der Gegenwart, was sie annehmbar macht."

Siegfried Lenz (1926-2014)

Werder (Havel), 27.01.2023