Gemeinsam für den Schutz des Plessower Sees
Rund 60 Werderaner nahmen am Donnerstagabend an der Informationsveranstaltung zum Thema Sicherung des Plessower Sees teil.

Manuela Saß (r.) und Silvia Dinse (l.) berichteten über den Sachstand zum Plessower See.
Etwa 60 Werderanerinnen und Werderaner informierten sich am Donnerstagabend im Schützenhaus über Maßnahmen zur Sicherung des Wasserhaushaltes im Plessower See. Auch Vertreter der Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung waren der Einladung von Bürgermeisterin Manuela Saß zum Informationsabend im Schützenhaus gefolgt. Die Bürgermeisterin erläuterte zunächst den aktuellen Sachstand. Einen fachlichen Einblick in den Wasserhaushalt des Plessower Sees und die Trinkwasserversorgung gab die Geografin und Hydrologin Silvia Dinse, Geschäftsführerin der Grundwasser Consulting Ingenieurgesellschaft mit Sitz in Königs Wusterhausen.
Erste Maßnahmen zur Sicherung des Sees – zum Beispiel die Schließung des Wehrs in Kemnitz - wurden bereits umgesetzt. Weitere Maßnahmen sind geplant und werden nach Realisierung entsprechend überwacht. Unter anderem soll das Ablaufbauwerk Plessower See in Richtung Glindower See auf Dichtigkeit geprüft und gegebenenfalls abgedichtet werden. Der Wasser- und Bodenverband hat ein Ingenieurbüro mit der Messung von Durchlaufmengen beauftragt, um zu kontrollieren, ob die Entnahmerechte eingehalten werden. Eine Liste aller mit den Behörden abgestimmten Maßnahmen finden Sie hier.
Jeder kann seinen Beitrag leisten
„Es wird ein gemeinsamer Kraftakt, den Abfluss des Wassers aus dem Plessower See zu verringern, aber er ist unumgänglich. Ergänzend zu den technischen Bemühungen der Behörden kann jede Bürgerin und jeder Bürger einen wichtigen Beitrag dazu leisten“, so Manuela Saß.
Die Bürgermeisterin und die Geschäftsführerin des Wasser- und Abwasserzwecksverbandes Werder-Havelland (WAZV), Bärbel Gärtner, wiesen bei der Veranstaltung darauf hin, dass der Wasserkonsum pro Kopf in der Stadt Werder (Havel) gestiegen ist und dieser Trend aufgehalten werden müsse. „Wir brauchen einen bewussteren Umgang mit dem wertvollen Gut Wasser“, sagt die Bürgermeisterin. Denn ein weiterer Faktor erschwere die Lage: Nach derzeitigen Klima-Prognosen des Landesamtes für Umwelt (LfU) wird sich in den kommenden Jahren weniger Grundwasser neu bilden.
Daher empfehle es sich etwa, auf das Wässern des Gartens in sommerlicher Mittagshitze zu verzichten und bereits bei der Auswahl der Pflanzen darauf zu achten, dass diese auch mit weniger Wasser auskommen. Der WAZV wird auf seiner Homepage Hinweise und Tipps zum Umgang mit Trinkwasser veröffentlichen. Darüber hinaus wird es auch in diesem Jahr entsprechende Kontrollen bezüglich der nicht genehmigten Entnahmen von Oberflächenwasser aus dem Plessower See geben.
Werder (Havel), 26.05.2023