Viel Betrieb auf einer sehr engen Baustelle

Die Bauarbeiten für die neue Fahrradbrücke über den Zernsee laufen auf Hochtouren. Heute wurde vor Ort über den Baufortschritt informiert

Bereits im Februar dieses Jahres haben die Vorbereitungen für den Bau der neuen Fuß- und Radwegbrücke über den Großen Zernsee zwischen Potsdam und Werder (Havel) begonnen. Manuela Saß, Bürgermeisterin der Stadt Werder (Havel), Kerstin Hoppe, Bürgermeisterin der Gemeinde Schwielowsee und Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt Potsdam haben heute die betriebsame Baustelle besucht, um sich einen Überblick über den Stand des gemeinsamen Bauprojekts zu verschaffen.

Derzeit wird auf der engen, durch Havel und Bahndamm eingegrenzten Baustelle unter anderem an den Wideralagern auf den beiden Havelseiten gebaut. Der Einbau der beiden Brückepfeiler wird mit Baugerät vorbereitet, das auf einem Ponton im Wasser steht. Die Trassen zur neuen Brücke sind an Land bereits erkennbar. Parallel werden die drei Segmente des Stahlüberbaus im Werk vorgefertigt. Voraussichtlich im zweiten Quartal  2022 sollen diese Segmente vom Wasser aus „eingehoben“ werden. 

Potsdams Baubeigeordneter Bernd Rubelt:

„Der Ausbau dieser regionalen Wegeverbindung ist Bestandteil der Fortschreibung des Radverkehrskonzepts der Landeshauptstadt Potsdam und ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit und Lenkung der Fußgänger- und Radverkehre zu verbessern. Die Alltagsverkehre werden attraktiver, außerdem wird sich die neue Brücke auch positiv auf den Freizeit‐ und Tourismusradverkehr zwischen Potsdam, Schwielowsee und Werder auswirken.“

 Werder Bürgermeisterin Manuela Saß:

„Schon der provisorische Gangsteg ist von Radfahrenden und Fußgängern gut frequentiert worden. Mit der neuen Brücke wird der Weg für die Nutzer deutlich komfortabler und durch die Aussichtspunkte auch schöner werden. Der Umweltverbund am Stadtbahnhof Werder (Havel) wird gestärkt. Mit einem Schnellradweg nach Potsdam wird sich der Nutzwert der neuen Brücke noch einmal deutlich erhöhen. Die Wortmeldungen beim Beteiligungsverfahren für das Leuchtturmprojekt ,Radschnellverbindungen Südwest‘ haben gezeigt, dass dafür erheblicher Bedarf besteht.“

 Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe:

„Bereits seit vielen Jahren arbeiten die beteiligten Projektpartner eng zusammen, um gemeinsame Ansätze für die Verkehrsentwicklung in der Region zu erarbeiten. Dabei ist es besonders wichtig, attraktive Angebote für Berufspendler aber auch für Touristen zu schaffen und zur Verfügung zu stellen, um Alternativen zur Nutzung des Autos zu bieten. Die Fuß- und Radwegbrücke über den Zernsee ist dabei ein wichtiger Baustein.“

Die Rad- und Fußwegbrücke über den Großen Zernsee ist ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt, der Stadt Werder (Havel) und der Gemeinde Schwielowsee. Die neue Brücke wird parallel und südlich zur vorhanden Brücke der Deutschen Bahn AG verlaufen. Sie wird den viel zu schmalen Gangsteg auf der Bahnbrücke ersetzen. Die Treppentürme wird es zukünftig nicht mehr geben.

Die Brücke wird als leichte Stahlkonstruktion aus einem dreifeldrigen Stahlüberbau mit einer Gesamtstutzweite von 110 Metern bestehen. Es ist geplant, die Geh- und Radwege zur Brücke im Zweirichtungsverkehr in drei Metern Breite mit Beleuchtung auszubauen. Durch möglichst geringe Längstneigungen und Zwischenpodeste wird die Brücke von den Wegen aus barrierefrei erreichbar sein.

Auf dem Brückenbauwerk wird die Nutzbreite vier Meter betragen. An zwei Stellen wird es Aussichtskanzeln mit Sitzmöglichkeiten und Ausweichstellen geben. Die circa ein Kilometer langen Wegeanbindungen nach Werder und Potsdam sowie zu den Ortsteilen Geltow und Wildpark-West der Gemeinde Schwielowsee sind ebenfalls Bestandteil des Gesamtprojekts.

Gefördert wird das Projekt als eine wichtige Maßnahme im Rahmen des Stadt-Umland-Wettbewerbes durch Fördermittel des Landes Brandenburg und der Europäischen Union mit Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ aus dem Förderprogramm für „Nachhaltige Entwicklung von Stadt und Umland  – Infrastruktur“.

Bei dem Förderprogramm sind bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten zuwendungsfähig. Die übrigen Kosten sind anteilig durch Eigenmittel der beteiligten Kommunen zu decken. Derzeit wird von circa 8,8 Mio. Euro Gesamtkosten ausgegangen. In den Gesamtkosten enthalten sind neben den Baukosten und Kosten für die Wegeanbindungen auch Kosten für Planung und Baugrunduntersuchungen sowie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.

Geplant ist, dass Brücke und Wege ab Herbst 2022 von allen uneingeschränkt genutzt werden können. Eine Präzisierung der Terminkette ist nach der Frostperiode im März 2022 möglich.

Quelle: Landeshauptstadt Potsdam / Stadt Werder (Havel)

Werder (Havel), 6.12.2021