Hälfte der INSEK-Projekte sind auf dem Weg

Ein Jahr nach der Aufstellung gibt die Stadt einen Sachstandsbericht für das Integrierte Stadtentwicklungskozept 2030. Fast die Hälfte der 63 vorgeschlagenen Einzelmaßnahmen ist in Arbeit oder sogar bereits umgesetzt.

Grundsteinlegung für den Bildungscampus Glindow im Oktober 2021. Foto: hkx
Grundsteinlegung für den Bildungscampus Glindow im Oktober 2021. Foto: hkx

Im Dezember 2020 hat die Stadtverordnetenversammlung das Integrierte Stadtentwicklungskonzept der Stadt Werder (Havel) beschlossen. Ein gutes Jahr später ist fast die Hälfte der 63 im „INSEK“ vorgeschlagenen Einzelmaßnahmen in Arbeit oder sogar bereits umgesetzt. Das geht aus einer Vorlage für die jüngste Stadtverordnetenversammlung hervor.

Inhaltlich beschreibt das INSEK die Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung bis 2035, zeigt kommunale Handlungsfelder der Kernstadt mit ihren acht Ortsteilen auf, benennt Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken. Die Werderaner waren in zwei Stadtgesprächen an der Erstellung des INSEK beteiligt.

Auf dieser Grundlage wurden allgemeine Zielstellungen und schließlich die nachfolgenden acht „Zentralen Vorhaben der Stadtentwicklung“ (blaue Überschriften) abgeleitet. Einige Sachstände seit dem INSEK-Beschluss:

Eine gemeinsame Mitte

Hier hat das INSEK unter anderem den Abschluss der Altstadtsanierung als Ziel genannt. Der Abschluss ist offiziell im Dezember 2021 erfolgt, begleitet durch ein Journal „30 Jahre Sanierung“. Ein Digitaler Stadtrundgang mit Stelen wird aktuell vorbereitet und in diesem Jahr soll die Gestaltungssatzung für die Altstadt überarbeitet werden.

Für das Ziel der Neugestaltung der Mitte inklusive Rathausstandort und Hartplatz gab es erste Vorgespräche, auch wenn im INSEK eine langfristige Umsetzung anvisiert ist. Eine der Ideen: Mit der TU Berlin soll ein studentischer städtebaulicher Entwurf für den Hartplatz entstehen.

Bahnhofsumfeld mit Zukunft

Kernvorhaben in diesem Zentralen Vorhaben ist der Bau des Fahrzeug- sowie des Fahrrad- und Fußgängertunnels. Das Land Brandenburg hatte zuletzt einen Baubeginn 2025 und eine Umsetzung bis zum Jahr 2030 in Aussicht gestellt. Konzepte zur Mobilität und zur städtebaulichen Neuordnung des Bahnhofsumfeldes wurden im INSEK als Wunsch formuliert – beide Konzepte liegen seit dem Jahresende 2021 vor. Eine Umsetzung wird schrittweise vorbereitet.

Das im INSEK formulierte Thema einer Fuß- und Radwegbrücke über die Havel parallel zu den Gleisen ist in greifbarer Nähe, der Abschluss der laufenden Bauarbeiten ist im Herbst 2022 geplant.

Entwicklungsschwerpunkt Glindow

Hier steht unter anderem  die Errichtung des Bildungscampus‘ der Hoffbauerstiftung auf der Agenda. Im Oktober 2021 haben die Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt – die Errichtung von Kita und Grundschule – begonnen.  Im Zuge dessen wird Glindow auch eine neue Sporthalle bekommen, der Campus soll bis 2026 komplett fertig sein.

Wohnen in Werder (Havel)

Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist in diesem zentralen Vorhaben eines der Ziele. Die kommunale Wohnungsgesellschaft HGW hat im Herbst 2021 bereits einen Neubau fertiggestellt, von den 36 Wohnungen wird ein Großteil günstig vermietet.

Beim Land hat die Stadt weitere Vorranggebiete Wohnen beantragt – der Status ist die Voraussetzung, um geförderten Wohnungsbau zu ermöglichen.

Begegnungsräume für soziale und kulturelle Vielfalt

Eines der Themen in diesem Zentralen Vorhaben ist die Erneuerung und Erweiterung von Spielplatzflächen. In Glindow sind noch zum Jahresende 2021 die Aufträge für die Erneuerung des Spielplatzes Langer Grund und die Erweiterung des Spielplatzes am Jahnufer erteilt worden. In Werder soll 2022 der Spielplatz am Hartplatz durch eine Calishtenics-Anlage ergänzt werden und im Strengfeld wird ein Crosstrainer gebaut.

Ebenfalls auf den Weg gebracht ist die Einzelmaßnahme Erarbeitung eines Schulwegsicherungskonzeptes, die Angebote wurden letztes Jahr eingeholt und der Auftrag erteilt.

Das Familien- und Jugendzentrum als weiteres Thema hat 2021 als „Haus am See“ den Betrieb aufgenommen. Und die Baugenehmigung für eine neue Kita – wie im INSEK gewünscht -  liegt der HGW vor.

Stadtgrün mit Qualität

Hier thematisiert das INSEK unter anderem die Gestaltung des Stadtwaldes. Im Frühjahr 2021 erfolgte dazu eine Bürgerbeteiligung.Wie die Ergebnisse in diesem Jahr umgesetzt werden, soll mit den Stadtverordneten beraten werden.

Das im INSEK geforderte Schlossparkkonzept für Petzow wurde in Auftrag gegeben uns soll in diesem Jahr fertig werden. Die Gestaltung öffentlicher Grünflächen in der Kernstadt und die weitere Aufwertung der Aufenthaltsqualität sind eine Daueraufgabe.

Klimakommune Werder (Havel)

Die energetische Gebäudesanierung öffentlicher Gebäude – ein Thema in diesem Zentralen Vorhaben - läuft seit Jahren. Seit dem INSEK-Beschluss wurde die energetische Fassadensanierung der Kitas Regenbogen abgeschlossen, mit der Kita Stadtstrolche wurde im März 2021 begonnen. Beim geplanten Neubau einer Aula für das Gymnasium soll eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach.

Für das Thema Klimaschutz wurde eine neue Verwaltungsstelle ausgeschrieben. Was die effizientere Energie- und Wärmeversorgung angeht, so wurde die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED fortgesetzt. Allein 2021 wurden 415 Straßenleuchten umgerüstet.

Für das Ziel der nachhaltigen Mobilität wurde die Ladeinfrastruktur für Elektroautos weiter ausgebaut. Nach der Kernstadt wurden  2021 in Glindow drei Ladesäulen neu errichtet, weitere sind in diesem Jahr in Petzow und Töplitz geplant. Der Verkehrsentwicklungskonzept ist fertig und die Ergebnisse wurden im Bauausschuss vorgestellt.

Identität und Vernetzung – nach innen und außen

Die Fertigstellung der Havel-Therme – eines der Ziele in diesem Zentralen Vorhaben – wurde vollzogen und die Therme ist im Juni 2021 in Betrieb gegangen. Die Lückenschlüsse von Radwegen wurden mit dem Radweg Glindow-Klaistow fortgesetzt, für eine neuen Radweg Werder-Kemnitz wurden die Planungsleistungen beauftragt.  

Ausblick

Die Umsetzung der INSEK-Maßnahmen wird fortgesetzt, einige davon finden sich im Doppelhaushalt 2022/2023 wieder. Die Stadtverordnetenversammlung wird nach dem laufenden Jahr 2022 über die neuen Sachstände informiert.

 

 

Werder (Havel), 20.01.2022