...wenn Werders Blüten blühen
Im Frühjahr erblüht Werder (Havel) in einem Meer von Obstbäumen. Im Sommer und Herbst sind sie dicht mit Früchten behangen. Viele Obsthöfe bieten dann Selbstpflücke an. Werder gilt als Obstgarten Berlins. Schon früh hatten Werders Fischer erkannt, dass sich das milde Mikroklima auf der Insel für den Obstbau eignet. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Erwerbsobstbau.
Das knappe Land wurde dicht bepflanzt, das Obst im Sommer nach Berlin verschifft. Ende des 19. Jahrhunderts schlossen sich die Obstbauern zum Obst- und Gartenbau-Verein zusammen. Er warb für die Früchte, organisierte Ausstellungen, beriet die Bauern und begründete 1879 das Baumblütenfest. Nach den beiden Weltkriegen erholte sich der Obstbau jeweils langsam. In der DDR wurden auf den alten Obstbauflächen die Großproduktion aufgenommen. Die Kleinproduktion in Hausgärten ging dennoch weiter.
Nach der Wende mussten die Obstbauern neu beginnen. Mit dem Werderschen Erzeugermarkt und der Neugründung des Obst- und Gartenbauvereins ging es wieder bergauf. Um den Erhalt der Obstkultur zu unterstützen, brachten die Stadtverordneten 2002 den Bebauungsplan Kulturlandschaft Obstanbaugebiet Glindower Platte“ auf den Weg, dem Herz der Obstproduktion in Werder.